Von der Mühle zu den Obstbränden

Im Grünen Winkel 7 nahm die Geschichte der Scheibel Schwarzwald-Brennerei ihren Anfang. Und nur wenige Meter von der Schwarzwald-Brennerei entfernt steht sie bis heute, die Scheibel Mühle. Gründer Emil Scheibel arbeitete bereits in jungen Jahren im Familienbetrieb Mühle mit. Doch die vielen Bauern, die lieber in Naturalien wie Kirsch- oder Zwetschgenwasser zahlten, brachten den damals 22-jährigen auf die Idee. Er begann mit Schnaps zu handeln und lieferte bald schon erste Flaschen nach Berlin und Leipzig.
1921 etablierte Emil Scheibel dann eine eigene Brennerei im Grünen Winkel 32 in Kappelrodeck. Sohn Louis und Enkel Michael führten das Familienerbe Mühle all die Jahre fort, wobei die Brennerei über die Generationen hinweg an Bedeutung gewann.

Von den Obstbränden zum Whisky

1986 entschloss sich die Familie Scheibel die Mühle zu schließen, da sich der Mühlenbetrieb nicht mehr lohnte. Die Scheibel Mühle versank in einen tiefen Dornröschenschlaf. Erst als das Gebäude in die Ortskernsanierung von Kappelrodeck aufgenommen wurde, entschied Michael Scheibel die Mühle zu neuem Leben zu erwecken. Das verbindende Element von Scheibel Mühle und der Scheibel Brennerei war bald gefunden: EMILL – Whisky aus der Mühle.
Das Gebäude wurde zu diesem Zweck umfangreich renoviert und erweitert. Für das Brennen des Whiskys wurde zudem eine eigene Destille installiert, in der ausschließlich der Scheibel Whisky gebrannt wird – ein wichtiges Qualitätsmerkmal. Ende 2014 startete der Chef-Destillateur Frank Blechschmidt mit dem Herstellen der ersten Destillate. Damit diese als Whisky verkauft werden dürfen, müssen sie mindestens drei Jahre lagern.

Ein Schwarzwälder
Original

Die Geschichte unseres Whiskys beginnt vor mehr als 100 Jahren. Der Müllersohn Emil Scheibel wird im Schwarzwälder Örtchen Kappelrodeck geboren. Und zwar am Tage des 11.11.1899. Dies soll hier unbedingt erwähnt werden, da es nun nicht weiter verwundert, dass Emils spätere „brennende Leidenschaft“ bei so vielen „Schnapszahlen“ vorgezeichnet ist. Emil arbeitet bereits in jungen Jahren in der Getreidemühle seiner Eltern mit. Er ist tüchtig, in manchen Dingen ein rechter Dickschädel, stets unangepasst, ein wenig stur vielleicht, doch im Herzen sanftmütig. Vor allem aber gilt er als Pfiffikus, der am liebsten seinen eigenen Weg geht. Kurzum: ein echter Charakterkopf. Ein „Schwarzwälder Original“, aus dessen bewegtem Leben es bis heute etliche Episoden zu erzählen gibt.

Wie Emil zu
EMILL wurde

Der Mythos im Glas beginnt sich allmählich herauszudestillieren, als Emil mit Anfang zwanzig die elterliche Mühle übernimmt. Der chronische Geldmangel der Schwarzwälder Bauern, die lieber mit Naturalien in Form von selbst gebranntem Obstbrand bezahlen, bringt den Scheibel Emil auf die Idee, mit dem „flüssigen Mahllohn“ Handel zu treiben. Schon bald liefert er erste Flaschen mit Obstbrand nach Berlin und Leipzig. Die Nachfrage steigt, und so etabliert Gründer Emil Scheibel im Jahr 1921 schließlich eine eigene Obstbrennerei – einen Korkwurf von der Scheibel Mühle entfernt. Sohn Louis und Enkel Michael führen das Familienerbe „Mühle“ all die Jahre fort. Und über die Generationen hinweg gewinnt ihre Brennerei an Bedeutung. Ganz im Gegensatz zum Mahlbetrieb. Da sich dieser nicht mehr lohnt, entschließt sich die Familie, die Mühle im Jahr 1986 zu schließen, wonach sie in einen tiefen Dornröschenschlaf versinkt. Es ist schließlich Emils Enkel, Michael Scheibel, der den beherzten Plan fasst, das Schmuckstück Mühle wieder zum Leben zu erwecken. Und er wäre ja kein echter Scheibel, wenn Michael diese verrückte Idee – erst recht allen Zweiflern zum Trotz – nicht konsequent in die Tat umgesetzt hätte. Das verbindende Element zwischen der Scheibel’schen Getreidemühle (englisch: mill), dem charakterstarken Emil und der Scheibel-Brennerei ist bald gefunden:

EMILL – Whisky aus der Mühle – Der Mythos im Glas